Werden Sie sichtbar und hörbar
Das kleine Worttraining dieser Woche
Füllwörter, Verneinungen und der liebe Konjunktiv
oder Nothing to say! Oder! Vielleicht! Eigentlich!
Kennen auch Sie Menschen, die ganz viel sagen, um am Ende nichts gesagt zu haben? Oft fällt uns erst nach einer Weile auf, dass viel gesagt wurde, das Gesagte aber wenig Inhalt hatte.
Das liegt daran, dass der Sprechende seine „leeren“ Sätze mit vielen Füllwörtern, wie z.B. eigentlich, tatsächlich, eventuell, ja, halt, auch, doch, schon, denn, etwa, nur, bloß, eben, mal, gar, ruhig, eigentlich, eh, nun, erstmal, gleich, zumindest, wohl, ähm, durchaus, sicher, aufbläht und davon ablenkt, dass das Gesagte keine Bedeutung hat oder seine Aussage nicht ernst gemeint ist.
- NIX gesagt -
Ob der Fülle an Wörtern sind wir im ersten Moment „voll“, zufrieden und entdecken erst nach einer Verarbeitungs-Pause (die durchaus auch mal Monate und Jahre dauern kann), dass NIX gesagt wurde. Also, keine Aussage getroffen wurde, das Gesagte keine Substanz hat, das Gesagte durch Füllwörter wie eigentlich, eventuell abgeschwächt und durch Verneinungen oder dem Konjunktiv komplett in Rauch aufgeht…
- Zuhören ist aktiv -
Hören Sie genau hin! Und vor allem, nehmen Sie sich die Zeit zum Verstehen, um nicht zu sagen zum Verarbeiten Zuhören bedeutet, dass Sie nicht nur darauf warten, endlich das zu sagen, was Sie sagen wollen. Zuhören ist aktiv! Lassen Sie sich nicht ablenken, denn dann hören Sie die leeren Füllwörter. Und erkennen, dass das Gesagte NIX sagt.
Werden Sie aufmerksam, wenn Ihr Gegenüber Worte wie eigentlich und „man müsste“ verwendet… Auch der Konjunktiv ist ein schönes Zeichen dafür, dass Ihr Gegenüber noch nicht so wirklich sicher ist, ob er das Gesagte auch wirklich fühlt, tut oder meint.
- Wann benutzen Sie Füllwörter und warum? -
Und nun die spannende Frage: wann reden Sie sich mit dem Wörtchen „eigentlich“ heraus? Benutzen den Konjunktiv? Oder das kleine dehnbare „man“?
- Klar, direkt, höflich und herzlich -
Je klarer Sie sprechen (persönliches Fürwort und ein Verb – Ich erarbeite die Strategie und diesen Part realisiere ich im April 2023), um so besser werden Sie verstanden! Vor allem wenn Sie Ansagen machen. Auf „Man müsste einmal …“ ist die Reaktion und vor allem das Realisieren = null. Bennen Sie einen Verantwortlichen und formulieren Sie den Auftrag konkret, kurz und klar – höflich und herzlich.
Bewusste Sprache kann so viel verändern – probieren Sie es aus! Ich bin gespannt und freue mich auf Ihr Feedback.
Ihre
Stephanie Salziger
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